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Optimierungsvorschläge (Lüftung)
Das derzeit eingestellte Lüftungsprogramm ist nicht optimal, da die Behaglichkeitsbedürfnisse (CO2, relative Luftfeuchte) im Kindergarten nicht berücksichtigt sind. Die Lüftung wird auf Grund der Kühlungserfordernisse auch in der Nacht und an den Wochenenden mit sehr geringen Auswirkungen auf den Temperaturverlauf betrieben. Außerdem ist bei der Analyse aufgefallen, dass die Betriebsdauer zu lange gewählt ist und somit hohe Energiekosten verursacht werden. Aus diesem Grund wurden zwei alternative Wochenprogramme für die Lüftungsanlage ausgearbeitet und deren Einsparungspotenzial, im Bezug auf Energie und Kosten, berechnet.
Alternative Wochensteuerung der Lüftung
Die im Kindergarten verbaute Lüftungsanlage VPM 360 verfügt über vier regelbare Lüftungsstufen. Die Leistungen der einzelnen Stufen wurden bei der Analyse der Lüftung bestimmt. Diese Daten dienen nun als Grundlage für die Entwicklung von zwei alternativen Wochenprogrammen. Da der Betriebsbeginn und das Betriebsende bekannt sind (s. Tagesablauf), wurde der Betrieb der Lüftung in der Berechnung entsprechend berücksichtigt. Damit bei Betriebsbeginn im Kindergarten Frischluft vorhanden ist, wird die Lüftung um 5 Uhr gestartet. Da die Lüftungsanlage die Temperatur im Kindergarten über Nacht nur minimal senken kann und durch eine Lüftung in der Nacht eine sehr geringe relative Luftfeuchtigkeit verursacht wird, soll der Lüftungsbetrieb mit Betriebsende abgeschaltet werden.
Alternatives Wochenprogramm mit Raumluftspülung (Wochenprogramm 1)
Bei diesem Vorschlag für ein alternatives Wochenprogramm wird von 5 bis 8 Uhr in der höchsten Lüfterstufe (Stufe 4) gespült. Das bedeutet, es erfolgt ein kompletter Luftaustausch im Kindergarten, wobei die verbrauchte Luft gegen frische Luft von außen ausgetauscht wird. Danach läuft die Lüftung bis 14 Uhr mit der mittleren Lüfterstufe (Stufe 2). Da die meisten Kinder um die Mittagszeit von ihren Eltern abgeholt werden und sich dadurch weniger Kinder im Gebäude befinden, wird die Lüfterstufe nochmals herab geregelt auf die niedrigste Stufe (Stufe 1). Diese wird nun bis zum Betriebsende um 17 Uhr beibehalten, danach wird die Lüftungsanlage abgeschaltet.
Für die Berechnung des neuen Energiebedarfs wurden die Lüfterstufen durch die zuvor ermittelten Leistungswerte ersetzt und somit in Excel der neue Energiebedarf und die daraus resultierende Ersparnis ermittelt. (In diesem Vorschlag wurde auf einen Wochenendbetrieb verzichtet und der Lüftungsverlauf für die komplette Woche verwendet. Für Vergleichszwecke und zur Berechnung der Ersparnis gegenüber dem jetzigen Wochenprogramm wurde die Woche im Juni herangezogen, welche auch für die Analyse der Lüftungsdaten verwendet wurde.)
Alternatives Wochenprogramm ohne Spülung (Wochenprogramm 2)
Bei diesem Wochenprogrammvorschlag wurde auf die Spülung in der Früh verzichtet und die Lüftungsanlage konstant von 5 bis 14 Uhr mit der mittleren Lüfterstufe (Stufe 2) betrieben. Die Abschaltung der Lüftung ab 14 Uhr liegt demselben Gedankengang zugrunde wie die Absenkung im zuvor präsentierten Wochenprogramm.
Kosten und Ersparnisse
Ein großer Vorteil dieser Optimierungsmöglichkeit besteht darin, dass keinerlei Kosten anfallen, da lediglich eine neue Programmierung der Steuerung notwendig ist und keine baulichen Veränderungen vorgenommen werden müssen. Daher würde sofort nach der Neuprogrammierung eine Reduktion der Betriebskosten erzielt werden.
Tabelle 1: Vergleich des Energiebedarfs
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kWh/Monat
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kWh/Jahr
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kWh/Jahr 3 Stränge
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Wochenprogramm 1
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300,3
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3603,6
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10810,8
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Wochenprogramm 2
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196
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2352
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7056
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jetziges Wochenprogramm
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545,3
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6544,1
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19632,3
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Tabelle 1 zeigt den Energiebedarf der einzelnen Wochenprogramme im Vergleich zum jetzigen Wochenprogramm. Da die Lüftung nicht mehr durchgehend auf der höchsten Lüfterstufe betrieben und in der Nacht abgeschaltet wird, wird der Energiebedarf ca. um die Hälfte reduziert. Durch den Spülvorgang des ersten Wochenprogramms werden pro Jahr circa 3000 kWh mehr verbraucht als beim zweiten Wochenprogramm.
Tabelle 2: Vergleich der Kosten und der Ersparnis
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Kosten pro Jahr in €
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Ersparnis pro Jahr in €
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Wochenprogramm 1
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1191,35
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931,99
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Wochenprogramm 2
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777,57
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1345,77
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jetziges Wochenprogramm
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2123,34
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0
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In Tabelle 2 ist die jährliche Ersparnis im Gegensatz zur jetzigen Programmierung ersichtlich. Durch die neuen Wochenprogramme könnten die Energiekosten um ca. die Hälfte verringert werden und es würden um die 1 000 € im Jahr eingespart werden. Durch Luftqualitäts- und Luftfeuchtigkeitsmessungen nach der Umprogrammierung des Wochenprogramms kann festgestellt werden, ob sich die Luftsituation im Kindergarten verbessert hat und welcher der beiden Vorschläge für ein Wochenprogramm besser für den Kindergartenbetrieb geeignet ist. Durch zusätzliche Maßnahmen im Bereich der Beschattung und der Querbelüftung der oberen Etage kann auf Grund der verbesserten Temperatursituation die Lüftungsanpassung weiter optimiert werden.